Im ausführlichen Gespräch bei der Erstanamnese macht sich der Homöopath ein umfassendes Bild von der Krankengeschichte und hält dabei alle wichtigen Informationen schriftlich fest. Die eigentliche Arbeit beginnt mit der Auswertung der Symptome und Patientenaussagen, die der Homöopath analysiert und mit hunderten von Arzneimittelbildern in der Literatur vergleicht. Aus diesem Grunde ist es ein Zeichen gewissenhafter Arbeit, wenn der Homöopath während oder nach der Anamnese in homöopathischen Computerprogrammen nachschlägt (repertorisiert) und den Fall nach Abschluss der Behandlungssitzung nochmals gründlich durcharbeitet. Erst dann, nach sorgfältiger Prüfung aller Faktoren, wird dem Patienten die passende und für ihn spezifische Arznei verordnet oder als Einzelgabe verabreicht.
Diese Arznei kann einen natürlichen Heilungsprozess in Gang setzten, indem sie das gestörte Gleichgewicht im Organismus wieder herstellt und die Lebenskraft des Patienten stärkt. Manchmal reicht dazu eine einzelne Gabe aus. Oft benötigt der Kranke aber Zeit und wiederholte Gaben desselben Medikamentes, möglicherweise in verschiedenen Potenzen oder auch verschiedene Mittel in Folge. Gut bekannt ist auch die sog. Erstreaktion oder Erstverschlimmerung, die die dem Kranken bekannte Symptome deutlicher hervortreten lässt. Diese ist nicht mit den Nebenwirkungen vergleichbar, die aus der Schulmedizin bekannt sind. Denn im Gegenteil zu diesen sieht der Homöopath darin Zeichen der Lebenskraft, der Möglichkeit des Organismus zu reagieren.
Der Patient sollte deshalb während des gesamten Heilungsprozesses mit seinem homöopathischen Arzt in regelmäßiger Verbindung stehen und ihm über jede Veränderung in seinem Befinden berichten, denn aus diesem zieht dieser wichtige Informationen für den Fortgang der Behandlung, über die Wirkung des homöopathischen Mittels und über den Heilungsverlauf insgesamt. Dadurch soll die Krankheit nicht durch starke Medikamente nur in ihren Symptomen unterdrückt, sondern von ihrer Wurzel her geheilt werden.