Die sogenannten sechs klimatischen Faktoren (chinesisch: Liu Xie) befallen typischerweise ein ihnen zugeordnetes Organ:
Wind | Leber |
Kälte |
Niere |
Hitze | Herz, Perikard |
Nässe | Milz |
Trockenheit | Lunge |
Sommerhitze |
Dabei sind die genannten Organe (ZangFu) nicht identisch mit den gleichnamigen Organen der westlichen Medizin. Schulmedizin und TCM unterscheiden sich grundsätzlich bzgl. Anatomie und Funktionen, die sie den Organen zuschreiben. So sind die Nieren in beiden Systemen für die Reinigung des Körpers zuständig (die TCM nennt diesen Vorgang Trennung des Trüben vom Klaren). In der TCM sind die Nieren jedoch auch die Träger der „Erbenergie“ (Yuan-Qi), die wir von unseren Eltern geerbt haben. Das Yuan-Qi wird Zeit Lebens allmählich verbraucht, wenn sie zur Neige geht, steht laut TCM der Tod bevor.
Die Niere ist empfindlich gegen Kälte, wie besonders Frauen leidlich durch Entzündung von Blase oder Nieren erfahren, wenn sie sich unterkühlt haben oder kalt gesessen sind.
Hitze vertragen besonders Herzkranke schlecht, Nässe, d.h. längerer Aufenthalt im Wasser oder Leben in einer feuchten Wohnung kann die Milz schädigen, die (in der TCM) die Umwandlung von Nahrung reguliert und führt deshalb zu Durchfall und Blähungen. Die von Natur aus feuchte Lunge reagiert natürlich negativ auf Trockenheit, jedoch befällt auch Nässe und Kälte im Winter leicht die Lunge, was die TCM an viel weißem Auswurf und Frösteln erkennt. Insbesondere wenn Kälte lange im Körper verbleibt und das Abwehr-Qi heftig dagegen ankämpft, kann aus Kälte auch Hitze werden. Aus klarem und dünnen wird dann z.B. zäher gelber oder grüner Auswurf, Fieber und Hitzegefühle kommen hinzu. Dieser Zustand kann gefährlich werden, aus schulmedizinischer Sicht vielleicht schon eine Lungenentzündung. Hier tut es Not, die Möglichkeiten und Grenzen jeder Methode zu kennen, deshalb verbinde ich TCM mit Schulmedizin.